Meine Bali & Java Mountainbikereise war rundum fantastisch. Nachdem ich vor zwei Jahren zum ersten Mal eine Rad-Urlaubsreise nach Süd-Kerala gemacht habe und total begeistert war, wollten wir diesmal die beiden indonesischen Inseln erkunden. Die Vorfreude und die Erwartungen waren sehr groß. Und schon mal vorab: ich wurde nicht enttäuscht. So ging es am 24.12 los. Wo andere noch hektisch die letzten Weihnachtseinkäufe besorgen und den Weihnachtsbaum schmücken, sitzen wir ganz entspannt und sehr lange im Flieger.
Auf Bali wurden wir sehr freundlich von unserem Guide Andy und dem Fahrer Mardi abgeholt und in unser Hotel gebracht. Und dann begann die Traumreise, die jeden Tag ein anderes Highlight geboten hat. Unser Guide kennt die besten, kleinen Straßen und Wege durch Kokosplantagen, Reisfelder, Gewürzplantagen. Man lernt die „echten“ Inselbewohner bei ihrer Arbeit kennen, die immer wieder freundlich und lächelnd grüßen. Immer wieder wird ein Stopp eingelegt, um uns exotische Früchte und Gewürze zu zeigen, die dort wachsen.
Ein toller Schnorchelausflug im
Menjangan Nationalpark lässt uns die bunte Vielfalt der vielen Fische und Korallen bestaunen.
Ein sehr beeindruckendes Erlebnis ist die Tour zum Vulkan Ijen. Eine lange Bergetappe, der Anstieg zur Teufelsmiene mit vielen Höhenmetern bringt uns ins Schwitzen, aber die
faszinierende Natur lässt uns die Anstrengung vergessen. Die Fahrt durch die Zuckerrohrplantagen und einsamen Dörfer im Bergurwald, sowie die Ausblicke auf die Vulkanwelt machen einfach nur
Spaß.
Auf dem Zeltplatz am Fuße des Vulkans bekommen wir dann ein traditionelles Abendessen, um nach einer kurzen Nacht im Zelt zum Vulkankrater zu wandern. Den Schwefelstechern bei ihrer harten Arbeit zu beobachten, war beeindruckend. Weiter ging es dann mit tollen, schnellen Downhills. In einem Naturpool in der Nähe eines Wasserfalles bot sich ein erfrischendes Bad an.
Ein absoluter Höhepunkt für mich als Mountainbiker war eindeutig der Dschungeltrail. Wer kann schon behaupten, einen Singletrail gefahren zu sein, wo die schwarzen Affen hoch über einen ein lautes Dschungelkonzert anstimmen oder Tukane über einem schweben. Man fährt durch wilde Bäche, im Wald musste unser Guide zum Teil den Weg freischneiden. Jeden Moment könnte Tarzan um die nächste Kurve schwingen.
Wir hatten die ganzen zehn Kilometer ein breites Grinsen im Gesicht. Schön war auch der Empfang der Kinder im ersten Dorf nach dem Urwald. Die Freude und das Staunen war groß und so mussten wir ein kleines Rennen mit der Radelite des Dorfes starten. Dann übernachteten wir in einer einsamen Bucht im Zelt, es war wie bei Robison Crusoe. Hätte mich nicht gewundert, wenn „Freitag“ vorbeigeschaut hätte. Wir hatten sechs Kilometer Sandstrand und zigtausend Krebse. Hier haben unsere Guides für uns leckeren Fisch gegrillt.
Natürlich besuchten wir kleine Märkte und diverse Tempel gesehen. Aufregend war außerdem die Raftingtour durch eine atemberaubende Landschaft. Wir haben Künstler und Handwerker in ihren kleinen Ateliers besucht. Ich könnte noch ewig weiterschwärmen. Ja, unsere Mountainbikereise nach Bali und Java wurde zu einem Traumurlaub.
Wir gehen weiter zum Warung (einfaches Restaurant) von Ibu Nani. Das Frühstück ist nicht so reichhaltig wie in einem guten Hotel, dafür haben wir eine entspannte Atmosphäre und Natur pur. Hier bei Nani hat man nicht die Qual der Wahl, denn es gibt nur gebratene Bananen, was auf Indonesisch "pisang goreng" heißt oder "nasi goreng", eben gebratener Reis mit Gemüse. Dazu einen original javanischen Kaffee, frisch geröstet, dickflüssig und schwarz. Jede Insel ist besonders stolz auf ihren jeweiligen Kaffee, so sollte man sich diese Köstlichkeit nicht entgehen lassen.
Beim Frühstück blicken wir genau auf den Dorfplatz, der sich zunehmend mit Marktfrauen und fleißigen Helfern füllt, denn die ersten Fischer kommen bereits vom morgendlichen Fang zurück. Den letzten Kick holen sich die Auslegerboote von einer großen Welle und so lassen sie sich mit Vollgas bis ans flache Ufer treiben. Auch heute ist der Fang nicht so reich ausgefallen, nur wenige kleine Fische werden vorsichtig aus den Netzen entfernt. Aber die Menschen sind glücklich und zufrieden, denn hier am Ende der Welt zählt nicht Ruhm und Erfolg.